Säcke-Tour 2008 - Gulet-Törn Türkei

(RS) "Perfekt", "Traumhaft", "Einfach nur schön" - unsere Erwartungen an die Jubi-Tour wurden weit übertroffen. Ein Motorsegel-Törn führte uns entlang der lykischen Küste von Marmaris über Fethye bis nach Göcek.

Einen ersten Höhepunkt erlebten wir schon vor dem eigentlichen Start. Als Micha gegen 01:15 Uhr immer noch nicht am Treffpunkt eingetroffen war, entschieden wir ihn abzuholen. Folgende Szene spielte sich dabei ab: Das Haus ist dunkel - Günni klingelt - in der oberen Etage geht das Licht an - Micha öffnet die Tür im Schlafanzug.

Micha: "Was willst Du denn!"
Günni: "Um halb zwei ist Abfahrt!"
Micha: "Wohin?"
Günni: "Schiff - Türkei - Jubi-Tour!"
Micha: "Ooh! Wieso heute - ich denke morgen"
Günni: "Nein! Heute, jetzt!"
Micha: "Scheiße - ich bin in zehn Minuten fertig!"
Doch damit nicht genug. Micha hatte nicht nur den Termin verbaselt, sondern auch keinen Ausweis im Gepäck. Dieser musste noch aus Nordhausen geholt werden. Kein Problem für unseren Ex-Fahrlehrer Hansi. Im Tiefflug holte er auch noch die letzte Pferdestärke aus seinem Zafira heraus und bewältigte die Strecke Bad Sachsa - Nordhausen - Bad Sachsa - Hannover in einer Stunde und 45 Minuten. Wahnsinn!

Die Seele baumeln lassen!

Es folgte eine traumhafte Woche, die allen Ansprüchen an eine Jubiläums-Tour gerecht wurde. Schon die äußeren Bedingungen waren begeisternd: Eine 25 Meter lange Gulet, eine liebenswerte Crew mit Kaptan Ali, Smutje Bilo und Helfer Gürkan, dazu sonnige 30 Grad. Und so übernachteten wir in einsamen Buchten, genossen den Sonnenaufgang vor malerischer Bergkulisse und badeten in kristallklarem Wasser mit Blick auf den Grund - es war einfach alles perfekt.

Ja, selbst die türkische Küche weckte bei dem ein oder anderen McDoof verwöhnten Gaumen ganz neue Einsichten. Frühstück mit Schafskäse, türkischem Honig, diversen Marmeladen, gebratener Wurst, Tomaten, Gurken und Eiern ... Warme Mahlzeiten mit gegrilltem Fisch, Lamm, Aufläufen, Zaziki und gebratenem Gemüse satt , immer wieder süße Früchte und Obst bis zum abwinken. Wohl selten sind wir über eine Woche so nachhaltig verwöhnt worden.

Arschbomben-Contest!

Bei Wassertemperaturen von 26 Grad gehörten Arschbomben natürlich in jeder Bucht zum täglichen Programm. Direkt vom Schiffsreling ins Meer springend wurden die Einschläge nicht nur auf benachbarten Schiffen, sondern - wie wir telefonisch von Bettina erfahren haben - auch als Seebeben in Griechenland wahrgenommen. "Eine gute Show" fand Günni, und schwamm kurz entschlossen zu einem Nachbarschiff um staunenden Briten einen Klingelbeutel für Eintrittsgeld vor den Schiffsrumpf zu halten. O.K., der Ertrag war mit einem hineingeworfenen Teebeutel jetzt nicht so üppig, aber man kann es ja mal versuchen.

Die Frottee-Lounge als Wohlfühl-Zone!

Die Frottee-Lounge, ein 6x2 Meter breiter Matratzen-Bereich, wurde zum Wellnesszentrum der Tour. Lesen, chillen oder einfach nur die Nase in den Fahrtwind halten - die Redewendung "die Seele baumeln lassen" bekam hier eine ganz neue Dimension.

Angeln, schnorcheln, Kanu fahren!

Aber auch die Entdecker unter den "Alten Säcken" kamen beim angeln, schnorcheln oder Kanufahren zu Ihrem Recht. Insbesondere Frank konnte der Unterwasserwelt nur selten widerstehen. So entdeckte er beim schnorcheln nicht nur Seeigel, Calamari und verschiedenste Meeresbewohner, sondern auch ein altes Kanonenrohr und eine abgetrennte Reuse.
Beim angeln war sein Erfolg dagegen bescheiden: Während Micha in kürzester Zeit einen kapitalen Fisch aus dem Wasser holte, kämpfte Frank lieber mit pubertierenden Jungfischen und einem scharfkantigen Zackenbarsch.

Land und Leute!

Wer uns jetzt ausschließlichen Müssiggang unterstellt, hat weit gefehlt. Die 2500 Jahre alten lykischen Felsgräber von Kaunos, die Fahrt durch die Schilffelder des Dalyanflusses oder die von Crew-Mitglied Gürkan organisierten türkischen Wasserpfeifen (Shisha) - auch die Kultur kam während der Tour nicht zu kurz. So nutzten Micha und Klaus die Möglichkeit sich von einem türkischen Barbier rasieren und massieren zu lassen oder auf einem türkischen Basar "Original Ray Ban-Brillen" von 300 Euro auf sieben runterzuhandeln! Frei nach dem Motto:"Wir sind im Orient, also muss gehandelt werden!"

Tägliche Video-Botschaften!

Handy-Kontakte sind out, SMS-Nachrichten uncool. Das müssen sich die "Alten Säcke" gedacht haben, als sie tägliche Video-Botschaften für den wegen eines Bandscheibenvorfalls daheim gebliebenen Thomas verfassten. Regisseur Achim gab sich dabei größte Mühe ein möglichst unrealistisches Bild der Bedingungen vor Ort zu zeichnen. So ließ er mit großem technischen Aufwand Dauerregen (durch Wasserspritzpistolen), Windstärke 10 und hohen Wellengang (durch Arschbomben) produzieren, nur um die Leiden des Thomas nicht ins Unendliche wachsen zu lassen.

Doppelkopf füllt Clubkasse ...!

So wuchs unsere Begeisterung für Gulet-Urlaub von Tag zu Tag und noch auf dem Schiff eröffnete Frank das Konto für die nächste Jubi-Tour. Gefüttert von üppigen Erträgen der abendlichen Doppelkopfrunden konnten bereits spürbare Einzahlungen verbucht werden. Nur RuckSack Jan erwies sich dabei als hartnäckiger Spielverderber: Auch nach acht Runden hatte er nicht einen einzigen Cent in die Tour-Kasse einzuzahlen - was für eine Frechheit!

Und dann wäre da noch ....

An den Flugkapitän gerichtet: "Captain, wir sind soweit, Sie können starten!"
"Thomas, es ist nicht so, wie du denkst. Es ist viel besser!"
"Dümderüm!"
"Wer hat das rote Gewürz ...?"
"Wo ist der Raki ...?
"Kaffee türkisch oder Nescafe ...?
"Wir wollen feiern - f x x x x x!"
Achim: "Jan, hab´ich Urlaub? - Jan:"Ja, Achim!" - Achim:"Klaus, Tuborg bitte!"
"Landungsklatscher!"
"Das Drama von Prinzessin Paula, Captain Klaus, dem zwergwüchsigen Leibwächter Hansi und seinem Schergen, dem Rehlein Hase"