Jubi-Tour 2018 (22.09.-29.09.2018)

Ah, jetzt, ja, eine Insel.

Nachdem uns die Jubi-Touren 2008 und 2013 auf die schwankenden Planken eines schwimmenden Hotels führten, hatten wir uns dieses Mal für festen Boden unter den Füßen entschieden. Aber viel Wasser rundherum sollte es schon sein. So ging es ins 17. Bundesland nach Malle.

Auch weil der ein oder andere sich vorstellen kann, dort seinen Ruhestand zu verleben, war die Tour bestens geeignet, das Terrain zu sondieren und erste Claims abzustecken. Eine Finca war deshalb für eine Woche Mittelpunkt der Alte-Säcke-Wohngemeinschaft.

Der in der Reiseplanung versierte Rucksack hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet, die perfekte Unterkunft sondiert und ein buntes Reiseprogramm zusammengestellt, bei dem sich kein Sack-Gesicht in Falten legen musste. Chapeau Jan!

Zur Anreise gibt es dieses Mal - leider – nichts, aber auch rein gar nichts Nennenswertes zu berichten. Alle waren pünktlich beim Treff (ja, auch Du mein Sohn Hase), keine Panik bei der Anfahrt, perfekter Flug, perfekte Übernahme der Mietwagen auf Malle, stressfreie Ankunft an der Finca, alles erschreckend reibungslos. Gut, der Padawan hatte seine Anti-Kotz-Pflaster vergessen und spürte bereits bei der Anfahrt zur Finca die Folgen, aber das soll besser unerwähnt bleiben.

Werden die Säcke auf ihre alten Tage also doch noch seriös, zuverlässig und gar spießig? Weit gefehlt! War die Anreise noch unspektakulär, waren es die Pool Partys auf keinen Fall. Ohne schuldhaftes Zögern katapultierten sich die Säcke mental zurück in die Kindertage, vergnügten sich mit unzähligen Gummitieren laut planschend und kreischend im Pool und selbst der Härtetest „Zehn Säcke auf einer einsamen Gummiinsel“ wurde mit viel Gelächter, Bier und absoluter Präzision bravourös gemeistert.

Bei aller Verspieltheit hat sich im Laufe der Jahre aber doch eine gewisse Dekadenz eingestellt. Vorbei sind die Zeiten, als auf einem billigen Einweggrill Plastikschnitzel und Gummiwürstchen für den großen Hunger lauwarm gebraten wurden. Was unsere drei Meisterköche Hans, Achim und Hase auf den Tisch zauberten, war an Qualität nicht zu toppen! Hatte sich der Pressack Günni bei früheren Touren noch ausgiebig mit Gewichtsoptimierungen auseinandergesetzt, so war vom ersten Tag an klar: daran war dieses Mal nicht zu denken! Für alle Säcke brannten unsere drei Bocuse des Südharzes ein kulinarisches Feuerwerk. Für alle? Nein! Für einen unter uns war alles zäh wie Hosenleder. Punkt, aus, vorbei!

Bei aller genüsslichen Freizeit auf der Finca: ganz ohne Bewegung geht es auch 20 Jahre nach Gründung des Vereins nicht! Waren bei früheren Säcke-Touren oft dreitägige Partys mit Volleyball im Begleitprogramm das Ziel, so haben jetzt immer mehr Säcke das Wandern als Leidenschaft entdeckt. Die zwölf Säcke zerfallen hier allerdings in deutlich unterschiedliche Leistungsgruppen. Da gibt es zum einen die Wander-Säcke, die in Urlaub und Freizeit jede Wandergelegenheit nutzen, ja sogar eine eigene Schönwetter-Wander-WhatsApp-Gruppe gegründet haben. Dann gibt es den erweiterten Kreis, der durchaus Lust an dieser Art der Fortbewegung hat, bis heute aber nicht in den inneren Zirkel vordringen konnte. Und es gibt Säcke, die sich wohl eher als Wanderdünen bezeichnen dürfen. Rucksack Jan ist auch in puncto Wandern der absolute Vorzeigesack – nomen est omen. Seine Tour-Planung war perfekt und spornte die Wanderer zu absoluten Höchstleistungen an. Derweil die Wanderdünen lieber den Ranzen in der Sonne schmoren ließen – halt jeder so, wie er mag.

Wir schreiben den 25. September anno domini 2018. Bereits der Anblick des in der Bucht von Alcudia dümpelnden Seelenverkäufers machte auch dem letzten Sack klar: Eine Passage auf der mit Teakholz beplankten Flying Frenchman würde auch dem letzten Sack alles abverlangen. In einem winzigen, klapprigen Dingi wurde Sack für Sack auf das schwankende Eiland ausgeschifft. Dann ging es ohne Reeling mit zerfetzten Segeln raus auf die tosende See, einem unbekannten Ziel entgegen. Ein Törn auf der Flying Dutchman von Cäptn Davy Jones aus den Pirates oft the Caribbean war die reinste Kaffeefahrt dagegen. Am Ende ist es der in tausenden Seemeilen erprobten Hochseetauglichkeit der Säcke-Crew und der beherzten Übernahme des Ruders in schier auswegloser Situation durch den Rucksack zu verdanken, dass dieses Abenteuer nur geringe Blessuren und verschmerzbare Opfer forderte.

Fazit: Es war irgendwie ganz anders und doch wieder schön! Wohl auch, weil jeder wie
selbstverständlich seinen Teil dazu beigetragen hat. Perfektes Housekeeping
von Jörg, Harald, Soest, Günni und Heijo, stressfreie Transfers dank der tiefenentspannten
Sackkarrenkutscher Hans, Achim, Klaus und Thomas und last but not least ein sensationelles Finanzergebnis durch gewohnt solides Finanzmanagement von Geldsack Frank. Bei aller Verspieltheit sind die Säcke in ihrem 20. Jahr dann doch irgendwie erwachsen geworden. Und das ist so kurz vor dem ersten 60. Geburtstag im Club ja auch irgendwie ganz schön.

 

Unser Programm:

Markt in Alcudia / Rundgang durch die Altstadt / Strandwanderung am Playa de Muro / Cap Formentor / Mirador Es Colomer / Piratenturm Talai Albercutx / Panorama-Tour nach Sa Calobra, Wanderung in die Schlucht Torrent de Pareis / Sonnenuntergangs-Segeltörn ab Port Pollenca mit Badestopp / Wanderung auf der Halbinsel von Alcudia / Kulturtag in Palma / Strand von Purto de Soller / Beach-Volleyball am Strand von Sa Pollenca / Tennis / Tapas-Essen in Alt-Alcudia / Grillen an der Finca uvm.